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Ein Heiliger mit Optimismus: Gedenktag Hl. Franz von Sales

Veröffentlicht am: 24. Januar 2022

München – 2022 jährt sich der Todestag des Heiligen Franz von Sales zum 400. Mal. Der Fürstbischof von Genf (1567 – 1622) hat viele Menschen beeinflusst, darunter auch Johannes Bosco, der seiner Ordensgemeinschaft deshalb auch den Namen „Salesianer“ gegeben hat. Mit Franz von Sales als Hauspatron hat das Salesianum München noch einmal eine besondere Verbindung zu diesem Heiligen und hat deswegen seinen Gedenktag, den 24. Januar, auch besonders gestaltet: Mitarbeitende aus dem Salesianum, dem Provinzialat und Don Bosco Medien sowie Mitbrüder wurden zu einem Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Wolfgang eingeladen.

Pater Rainer Reitmaier, der Direktor im Salesiaum, stellte in seiner Predigt vor allem den Optimismus von Franz von Sales heraus, der uns gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit inspirieren könne, ähnlich dem Zitat: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“

Die Lehre des freien Willens

Pater Rainer Reitmaier bei der Predigt in der Pfarrkirche St. Wolfgang

Gedanklich nahm Pater Rainer Reitmaier die Gottesdienstteilnehmer*innen zunächst zurück in die damalige Lebensrealität des Heiligen: Franz von Sales ist 1567 in der französischen Gemeinde Thorens-Glières geboren. Katholiken waren dort nur eine „kleine Herde“ und theologisch spielte die Diskussion über die calvinistische Lehre eine große Rolle. Dem Calvinismus lag die Überzeugung zugrunde, dass Gott festlegt, wem Heil und wem Unheil widerfährt. Franz von Sales vertrat dagegen die Lehre des freien Willens – für die damalige Zeit war das sehr fortschrittlich. „Alles aus Liebe, nichts aus Zwang“, zitiert Pater Rainer Reitmaier ein bekanntes Zitat von Franz von Sales, das 2022 auch zum Jahresleitgedanken der Don Bosco Familie erkoren worden ist.

„Gott ist Liebe“

Zu seinen Überzeugungen gelangte der Heilige jedoch auch erst über eine Krise, wie Pater Rainer Reitmaier ausführte. Denn er selbst glaubte lange Zeit, dass Gott ihn aufgrund seiner Laster und Fehler verdammt hatte. Ein Hilfeschrei an die schwarze Madonna in der Kirche Saint-Etienne des Gres ließ ihn schließlich erkennen: „Gott ist Liebe.“ Er gewann daraus die Erkenntnis, dass wer auf Gott vertraut, gar nicht verloren sein kann.

Lesezeichen Franz von Sales

Als zentral greift der Salesianer deswegen die Begriffe „Liebe“ und „Freiheit“ in seiner Predigt auf, denn in der Überzeugung des Heiligen sei vor allem die Einsicht wichtig, dass der Mensch seine Liebe frei ausdrücken könne. Wichtig ist demnach laut Pater Rainer Reitmaier auch, dass der Mensch eine Antwort auf die ihm von Gott zuteil gewordene Liebe gibt. Mit den Worten von Franz von Sales heißt das: „Ein Gramm Beispiel gilt mehr als ein Zentner gute Worte.“ Sicherlich wird uns Franz von Sales in diesem Jahr noch vielfach inspirieren – sein Optimismus und sein Verständnis von Liebe können wir in der aktuellen Zeit sehr gut gebrauchen.

Nach dem Gottesdienst trafen sich die Teilnehmer*innen noch zu einem Weißwurstessen im Speisesaal der Einrichtung.

Text und Fotos: Patrizia Czajor